top of page

Die Volleröffnung des Großen Ägyptischen Museums am 1. November – ein Fest für die ganze Menschheit

Aktualisiert: vor 9 Stunden



Das Große Ägyptische Museum bei Nacht

Grandes Ägyptisches Museum: Goldene Wand, imposant
Großes Ägyptisches Museum bei Nacht, beleuchtet

Ein Moment, auf den wir seit Jahren hinfiebern. Die Volleröffnung wurde verschoben, neu geplant, wieder verschoben. Jetzt hält die Welt den Atem an. Wie ein goldener Falke, der in der Morgendämmerung kreist, wartet sie auf den Moment, in dem das Große Ägyptische Museum seine Tore voll öffnet – nicht nur aus Stein und Glas, sondern aus Erinnerung und Vision. Es ist so weit: Das Große Ägyptische Museum öffnet am 1. November 2025 seine Tore voll auf – nicht nur für Ägypten, sondern für die Welt.


Die Probephase begann bereits am 16. Oktober 2024 mit zwölf Galerien, die wie kostbare Vorboten das Kommende erahnen ließen. Doch nun steht die Volleröffnung bevor. Es erwartet uns eine dreitägige Zeremonie voller Licht, Klang und Erinnerung. Diese Zeremonie macht das Museum ab dem 4. November vollständig zugänglich – inklusive des gesamten Schatzes des Tutanchamun und der majestätischen Sonnenboote, die einst den Himmel berührten.


Doch was, wenn das Datum kein logistischer Zufall ist? Was, wenn es ein Echo ist – ein bewusst gewählter Widerhall eines uralten Festes, das einst die Erde umarmte? Schnallen Sie sich an, denn wir begeben uns auf eine kleine Zeitreise, die mit einer faszinierenden Entdeckung beginnt. Denn der 1. November ist kein gewöhnlicher Tag – er ist der Tag des Heb-Gheru.


Großer ägyptischer Museumskomplex, heb kheru, Fest der Wesen der Erde

Heb-Gheru – das Fest der Anderen

Verloren in den Schatten der Zeit, verborgen zwischen Papyrusblättern und Tempelinschriften, liegt ein Fest, das kaum jemand kennt: Heb-Gheru. Wörtlich: „Das Fest der Anderen“. Doch in seiner poetischen Tiefe bedeutet es mehr – viel mehr. Es ist ein Fest für alle Wesen, für jede Stimme, jeden Atemzug, jedes Herz, das schlägt. Ein Tag, an dem die alten Ägypter nicht sich selbst, sondern die Welt feierten. Ein Ritual der radikalen Offenheit.

Stell Dir vor: ein Feiertag, der nicht dem eigenen Volk gilt, sondern der gesamten Menschheit. Ein Tag, der sagt: „Du bist willkommen. Du bist Teil von uns.“


Die Choreografie der Zeit

Die Spur führt uns in die Tempelstadt Medinet Habu, wo die Festtage wie Sternbilder in Stein gemeißelt sind: Am 21. Tag des Monats Baba – dem heutigen 31. Oktober – feierten die Ägypter „Sema-Tawy“, die Vereinigung der beiden Länder. Ein Fest des Selbst, der Einheit, der nationalen Seele. Direkt danach, am 22. Baba (1. November), folgt das Fest Heb-Gheru. Die Botschaft ist klar wie der Nil bei Sonnenaufgang:


• 🜁 Tag 1: Erkenne Dich. Feiere Deine Wurzeln, Deine Einheit.

• 🜁 Tag 2: Öffne Dich. Feiere die Welt, die Vielfalt, das große Miteinander.


Diese Abfolge ist kein Zufall. Sie ist Philosophie in Kalenderform. Eine Lehre, die sagt: Erst wenn Du weißt, wer Du bist, kannst Du den Anderen wirklich sehen – nicht als Fremden, sondern als Spiegel, als Mitreisende auf dem Pfad des Lebens.


Man könnte einwenden, dass die alten Ägypter doch auch ihre Feinde hatten. Ja, natürlich! Sie sprachen von den „Neun Bogen“ und wehrten sich gegen Bedrohungen. Aber das galt nur in Zeiten der Feindseligkeit. In Zeiten des Friedens und der Zusammenarbeit, wie bei den berühmten Handelsmissionen ins ferne Land Punt, sahen sie sich als Brüder und Schwestern in einer gemeinsamen Menschheit.


Eine Eröffnung mit Seele

Und nun, ein Gedanke wie ein leiser Windstoß: Was, wenn die Volleröffnung des Großen Ägyptischen Museums genau auf diesen Tag gelegt wurde – bewusst, achtsam, mit Blick auf Heb-Gheru? Was, wenn die Planer nicht nur ein Gebäude eröffnen, sondern ein Ritual vollziehen? Dass jemand bei der Planung der Museumseröffnung dieses uralte Wissen wiederentdeckt hat und dachte: „Das ist es!“ „Das ist die perfekte Botschaft!“ Wenn dem so ist, dann gebührt den Verantwortlichen ein riesiges „Bravo!“. Das wäre mehr als nur eine clevere Marketing-Idee. Es wäre ein Zeichen tiefsten Respekts vor dem eigenen Erbe und eine wunderschöne Geste an die ganze Welt, die zu Besuch kommt.


Und wenn sich am 4. November die Tore für alle Gäste weit öffnen, wird das Museum nicht länger nur ein Ort der Bewahrung sein. Stattdessen wird es ein pulsierender Tempel der Menschheit, in dem Erinnerung atmet und Zukunft leuchtet.

An diesem Tag, exakt 103 Jahre nach der Entdeckung seines Grabes, wird Tutanchamun nicht nur geehrt – er wird gefeiert. Seine goldene Maske wird nicht bloß lächeln – sie wird erzählen.


Tutanchamuns goldene Totenmaske: "Ich sehe wundervolle Dinge - Gold, wohin das Auge blickt." - Howard Carter
Tutanchamun-Maske in goldener, hieroglyphenverzierter Halle

Und jeder Besucher wird an einem Fest teilnehmen, das einst Heb-Gheru hieß – ein Fest für alle Wesen – und nun, in neuer Gestalt, wiedergeboren wird.

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page